Dr. phil. Uwe Steinmetz (geb. 1975) arbeitet seit 25 Jahren als freiberuflicher Saxophonist, Komponist und Dozent als Jazzmusiker mit dem Fokus auf seine eigene spirituelle Heimat, der sakralen Musik in christlicher Tradition. Zunächst mit großer stilistischer Weite künstlerisch konzertant, und, als Folge daraus auch in gottesdienstlicher Praxis und liturgischer Lehre. Konzerte, Gottesdienste und CD-Produktionen führten zur Zusammenarbeit mit den Organisten Daniel Stickan, Wolfgang Sieber und Torsten Laux, Ensembles wie dem Athesinus Consort Berlin, Eric Ericsons Kammerkor aus Stockholm und den Liedermachern Gerhard Schöne, David Plüss und Clemens Bittlinger. Für die Welttreffen des Lutherischen Weltbunds spielte er als Solist in den internationalen Worship-Ensembles in Namibia 2017 und Polen 2023.
Seit 2009 initiierte und gestaltete er zudem über 500 dialogische Andachtsformen mit religiöser Gegenwartsmusik und Reflexionen über biblische Texte sowie Radio, Fernseh- und Kirchentags-Gottesdienste. Steinmetz erhielt von 2015 bis 2024 eine akademische Mitarbeiterstelle für „Musik im Gottesdienst“ am Liturgiewissenschaftlichen Institut bei der Universität Leipzig um über religiöse Inspiration und christliche Identitäten in der Popmusik und der Neuen Musik zu forschen und ist Mitglied in der deutschen evangelischen Gesangbuchkommission. 2021 wurde ihm von der Universität Göteburg der Doktortitel für seine Dissertation über die musikalischen Sprache des religiös inspirierten Jazz verliehen, in der er seine Liebe zum Jazz mit der christlichen sakralen Musiktradition verbinden konnte. In 2024 erscheint in seiner Herausgeberschaft das „Global Songbook 2024“ mit neuen Liedern aus allen Regionen des internationalen Luthertums im Auftrag des Lutherischen Weltbunds.
Steinmetz begann seine musikalische Laufbahn mit dem Studium von Saxophon, Komposition und Musiktheorie in Berlin, Bern, Indien und Boston und promovierte an der Universität Göteburg interdisziplinär im Bereich der Kirchenmusik, Liturgiewissenschaft und der Jazztheorie. Prägende frühe Erfahrungen im Jazzbereich waren Meisterkurse mit dem Art Ensemble of Chicago, David Liebman, Michael Becker, Sohn Surman und Konzertreisen mit dem Bundesjazzorchester unter Peter Herbolzheimer sowie dem European Movement Jazz Orchestra. Zu seinen wichtigsten Lehrern zählten Lake Awraam, Gebhard Ullmann, Frank Sikora, Jerry Bergonzi, ben Schwendener und George Russell. Einflussreiche Theoriebildungen im Bereich der Musiktheologie geschah durch die Zusammenarrbeit und den Austausch mit Jeremy Begbie (Cambridge/Duke University), Carol Harrison (Oxford) und den katholischen Komponisten James MacMillan und Peter Bannister.
Konzertreisen als Saxophonist und Dozent führten ihn in über 30 Länder und auf fünf Kontinente und er erhielt nationale und internationale Stipendien und Auszeichnungen für seine künstlerische Arbeit. Als Solist veröffentlichte er bisher sechzehn CDs unter eigenem Namen und komponierte u.a. für das britische Fitzwilliam String Quartet, die drei seiner Werke uraufführten, der NDR Big Band, dem zweifachen Grammy Gewinner Mads Tolling (Violine) und in eigenen Ensembles mit Jazzmusikern wie Carlos Bica, Anders Jormin, Arne Jansen, Eric Schaefer und Eva Kruse. Seine solistischen CD Veröffentlichungen wurden mehrmals für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert.
Steinmetz unterrichtete internationale Masterclasses und Workshops für Jazz und improvisierte Musik und zwischen 2008-2020 axophon, Komposition und Jazz- und Popularmusikgeschichte an der Musikhochschule Rostock. Er engagiert sich über das von ihm mit begründete Netzwerk BlueChurch für die Verknüpfung von Jazz mit gesellschaftlichen und spirituellen Themen. Neben akademischen Veröffentlichungen im Bereich der Kirchenmusik und des Jazz erschien im November 2023 sein Essay „Jazz und Spiritualität“ im Claudius Verlag München.